Vorteil Schornstein - Zukunftssicher und flexibel

Reicht eine Abgasleitung aus Kunststoff oder ist ein richtiger Schornstein die bessere Wahl? Die Vor- und Nachteile im Überblick.

Abgasleitungen aus Kunststoff haben um die Jahrhundertwende dem klassischen Schornstein mehr und mehr den Rang abgelaufen. Diese Entwicklung wurde durch die Entwicklung der Brennwerttechnik in den 90er Jahren ermöglicht. Weil beim Betrieb eines Öl- oder Gas-Brennwertgeräts nur niedrige Abgastemperaturen entstehen, reicht dabei grundsätzlich ein einfaches Kunststoffrohr zur Abgasleitung aus.

Keramikschornstein OSMOTEC-AGL LASJedoch hat es – dank stark verbesserter keramischer Innenrohre - im letzten Jahrzehnt ein nachhaltiges Comeback des Schornsteins gegeben. Moderne Keramikschornsteine mit isostatisch gepressten Schamotterohren und praktischen Muffenverbindungen punkten vor allem in Sachen Nachhaltigkeit, Flexibilität und Sicherheit - auch in Verbindung mit der Brennwerttechnik.

 

Kriterien im direkten Vergleich

Haltbarkeit

Kunststoff-Abgasleitungen

  • Abgasleitungen aus Kunststoff sind Einwegprodukte, die sich abnutzen und nicht selten ausgetauscht werden müssen, z.B. wenn die Silikondichtungen porös werden oder ein Brand die Abgasleitung beschädigt.
  • Kunststoff ist aufgrund der enthaltenen Weichmacher nicht UV-beständig. In der Folge werden die der Sonneneinstrahlung ausgesetzten Köpfe der Abgasleitungen mit der Zeit porös und undicht.
  • In der Regel werden Kunststoff-Abgasleitungen gemeinsam mit Brennwertgeräten zertifiziert und ausgeliefert. Für den Betreiber hat das den Nachteil, dass wenn der Austausch eines Brennwertgeräts notwendig wird, in jedem Fall auch die zugehörige Kunststoff-Abgasleitung ausgetauscht werden muss.

Schornsteine

  • W3G-zertifizierte Keramikschornsteine halten ein Leben lang.
  • Sie sind zugleich rußbrandbeständig, feuchteunempfindlich und UV-beständig und daher für hohe und niedrige Temperaturen geeignet.
  • Wird z.B. der Tausch eines Brennwertgeräts notwendig, kann das Kermikrohr im Schacht verbleiben.
  • Einmal eingebaut erbringen sie eine verlässliche und gleichbleibende Leistung.
Flexibilität bei Brennstoff und Wärmeerzeuger

Kunststoff-Abgasleitungen

  • Kunststoffrohre erlauben nur niedrige Abgastemperaturen und sind daher ausschließlich mit Öl oder Gas zu betreiben.
  • Als Wärmeerzeuger kommen daher nur Öl- oder Gas-Brennwertgeräte in Frage. Heizkessel mit Biomasse, Kamin-, Pellet- oder Kachelöfen dürfen nicht mit einer Kunststoff-Abgasleitung betrieben werden.
  • Kunststoffleitungen sind in der Regel zulassungsbedingt an ein bestimmtes Brennwertgerät gebunden. Beim Austausch des Geräts muss also auch die Abgasleitung ausgetauscht werden.
  • Darüber hinaus funktioniert die Brennwerttechnik nur mit Strom, was im Falle eines Stromausfalls die komplette Heizung lahmlegt - so geschehen im Winter 2006 als aufgrund von orkanartigen Stürmen viele Strommasten umknickten.

Schornsteine

  • W3G-zertifizierte Keramikschornsteine sind mit allen Wärmeerzeugern und Brennstoffen kombinierbar.
  • Dies ermöglicht eine flexible Reaktion im Hinblick auf zukünftige Preisentwicklungen. Sie können also jederzeit die Heiztechnik oder den Brennstoff wechseln und z.B. von Öl oder Gas auf Holz, Pellets oder Biomasse umsteigen.
Brandschutz und Sicherheit

Kunststoff-Abgasleitungen

  • Kunststoffrohre bestehen aus brennbarem Material. Aufgrund der Missachtung von Brandschutzbestimmungen kommt es immer wieder vor, dass Kunststoff-Abgasleitungen in Flammen aufgehen und die komplette Anlage ausgetauscht werden muss.
  • Bei der Kombination einer Kunststoffleitung mit einem Festbrennstoffzug in einem mehrzügigen Schornsteinsystem sind Brandschutzvorkehrungen an der Mündung des Schornsteins erforderlich.

    > Was muss ich beim Einsatz von Kunststoff-Abgasleitungen beachten?

Schornsteine

  • Keramikschornsteine (oder deren Kombination) sind nicht brennbar und bieten daher eine maximale Sicherheit in Sachen Brandschutz.
Kosten

Kunststoff-Abgasleitungen

  • Anschaffung: Kunststoffrohre sind auf den ersten Blick mit relativ niedrigen Anschaffungskosten verbunden. Aufgrund von Abnutzungsprozessen müssen Kunststoff-Abgasleitungen jedoch nicht selten ausgetauscht werden. Auf lange Sicht ist also mit erheblichen Mehrkosten zu rechnen.
  • Energie: Die Brennwerttechnik ist in punkto Energieverwertung sehr effizient. Durch den Einsatz eines Wärmetauschers kann auch die Wärme aus den Abgasen genutzt werden. Allerdings macht es hier keinen Unterschied, ob Brennwertgeräte mit Kunststoff- oder Keramikrohren betrieben werden. Die Energieeffizienz der Brennwerttechnik lässt sich also auch mit Keramikschornsteinen erreichen.

Schornsteine

  • Anschaffung: Keramikschornsteine sind aufgrund des hochwertigen Materials mit höheren Anschaffungskosten verbunden. Eine Anschaffung lohnt sich daher vor allem auf lange Sicht. Zum einen macht die lebenslange Haltbarkeit und die Flexibilität Neuanschaffungen überflüssig. Zum anderen birgt die Kombination verschiedener Heiztechniken (z.B. ein Brennwertgerät mit einem Kaminofen) in einem Schornsteinsystem enorme Sparpotenziale in Sachen Energieverbrauch.
  • Energie: Die flexiblen Einsatzmöglichkeiten eines Keramikschornsteins ermöglichen einen ökologischen und zugleich kostengünstigen Energiesparmix.

    Beispiel: Mit einem zweizügigen Schornstein lassen sich zwei Feuerstätten gleichzeitig betreiben und z.B. günstige Festbrennstoffe wie Holz oder Biomasse in den Energiemix integrieren. Mit einem zusätzlichen Installationskanal im Schornsteinschacht für Kabel und Leitungen lassen sich zudem zu jedem Zeitpunkt Solarenergiesysteme einfach und kostengünstig installieren.

 

Fazit

Auf den ersten Blick sind Kunststoff-Abgasleitungen scheinbar unschlagbar: Sie sind günstig in der Anschaffung und effizient im Betrieb. Bei schwieriger statischer Situation kann im Fall einer nachträglichen Sanierung der Einbau einer Kunststoff-Abgasleitung daher tatsächlich dazu beitragen, die Energiekosten zu senken.

Grundsätzlich gibt es jedoch große Qualitätsunterschiede zwischen Abgasleitungen aus Kunststoff und Keramik: Kunststoffleitungen sind Einwegprodukte, die sich relativ schnell abnutzen und nur sehr begrenzt einsetzbar sind. Auf lange Sicht ist daher mit kostspieligen Nachrüstungen zu rechnen.

W3G-SiegelKeramikschornsteine sind demgegenüber hochwertige und nachhaltige Qualitätsprodukte, die ein Leben lang halten. Wer sich also nicht von Öl- oder Gas abhängig machen möchte, trifft mit einem W3G-klassifizierten Schornsteinsystem die richtige Wahl. Mit einem solchen System sind Sie für alle zukünftigen Entwicklungen gerüstet und bekommen die größtmögliche Flexibilität in Sachen Brennstoffwahl und Heiztechnik. Vor allem beim Neubau ist es daher auf jeden Fall empfehlenswert, einen Schornstein einzuplanen.


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