Was muss ich beim Einsatz von Kunststoff-Abgasleitungen beachten?

Kunststoff-Abgasleitungen werden häufig direkt mit Gas- oder Ölbrennwertgeräten mitgeliefert. Was ist beim Einbau zu beachten?

Weil beim Betrieb eines Öl- oder Gas-Brennwertgeräts nur niedrige Abgastemperaturen entstehen, reicht dabei grundsätzlich ein einfaches Kunststoffrohr zur Abgasleitung aus. Kunststoffrohre bringen neben dem günstigen Preis und einem effizienten Energieverbrauch aber auch einige Nachteile mit sich.

Was muss ich bei Kunststoff-Abgasleitungen beachten?

Nachteile von Kunststoff-Abgasleitungen

  • Der Einbau einer Kunststoff-Abgasleitung verschließt dem Bauherrn die Möglichkeit, den Energieträger zu wechseln. Kunststoffrohre sind nur für niedrige Abgastemperaturen bzw. den Betrieb mit Öl- oder Gasbrennwertthermen geeignet. Ein Wechsel zu einem anderen Brennstoff - z.B. bei einem signifikanten Anstieg der Gaspreise oder im Falle eines Austauschs der Therme - ist mit einer Abgasleitung aus Kunststoff nicht möglich.
  • Kunststoffrohre sind weder rußbrand- noch UV-beständig. Es handelt sich daher um Einwegprodukte, die sich abnutzen und nicht selten ausgetauscht werden müssen.
  • Austauschen muss man das Kunststoffrohr auf jeden Fall, wenn das zugehörige Brennwertgerät den Geist aufgibt. Das liegt daran, dass Kunststoff-Abgasleitungen immer zulassungsbedingt an ein bestimmtes Brennwertgerät gebunden sind. An einer Kunststoffabgasleitung kann also nur die aktuell daran angeschlossene Feuerstätte betrieben werden.

Auf den nachfolgenden Bildern sehen Sie eine Kunststoff-Abgasleitung, die auf Grund der Missachtung von geltenden Brandschutzbestimmungen in Flammen aufgegangen ist:

Kunststoff-Abgasleitung Kunststoff-Abgasleitung Kunststoff-Abgasleitung

Kombination von Kunststoff-Abgasleitungen mit Festbrennstoffzügen

Die tägliche Praxis zeigt, dass bei der Planung und dem Bau einer Abgasanlage, kombiniert aus Kunststoffleitung und einem daneben liegenden Festbrennstoffzug, häufig weder der Bauunternehmer noch der Installateur eine wichtige Normvorgabe kennen. Die Norm schreibt vor, wie die Schornsteinmündung in diesem Fall ausgeführt werden muss. Um eine Abnahme der Abgasanlage zu erwirken, muss nämlich eine doppelwandige Edelstahl-Schornsteinverlängerung mit entsprechendem Montage- und Kostenaufwand an der Mündung des Schornsteins installiert werden.

Im folgenden „Technischen Blatt“ wird dargestellt und erläutert, wie den Anforderungen der Norm Rechnung getragen, kostspielige Schornsteinverlängerungen vermieden und die Abnahme der Abgasanlage durch den Bezirksschornsteinfegermeister sichergestellt werden kann.

> Technisches Blatt: "Abgasanlagen mit Kunstoffinnenrohren"

Nachhaltige Alternative: Keramik statt Kunststoff

Ein Großteil der Gas- und Ölbrennwertgeräte ist gemäß der Zulassung auch mit keramischen Abgasleitungen kompatibel. Der Einbau einer keramischen Abgasleitung, die nicht vom Feuerstättenhersteller, sondern vom Schornsteinlieferanten stammt, bietet dem Bauherrn wesentliche Vorteile:

  • Uneingeschränkte Wahl des Wärmeerzeugers
  • Uneingeschränkte Wahl des Brennstoffs
  • Die Abgasleitung ist UV-beständig
  • Die Abgasleitung ist nicht brennbar
  • Es gibt kein Mündungsproblem bei Kombinationen
  • Die Abgasleitung ist nachhaltig und verbleibt auch beim Brennertausch im Schacht

> Keramikschornstein vs. Kunststoff-Abgasleitung - Pro und Contra


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